DIN 22109-4

Conveyor belts with textile plies for coalmining –

Part 4: Rubber-belts with two plies for above ground applications – Dimensions, requirements

Courroies transporteuses avec plis en textile pour les mines de charbon –

Partie 4: Courroies transporteuses en caoutchouc avec deux plis pour les services du your – Dimensions, exigences

Vorwort

Diese Norm enthält in 5.1.3 und 5.2 sicherheitstechnische Festlegungen.

Diese Norm wurde vom Arbeitsausschuss „Fördergurte“ des Normenausschusses Bergbau (FABERG) erarbeitet.

Die in Anhang A angegebenen Normen dienen der Information, Anhang A ist somit informativ. DIN 22109 Textil-Fördergurte für den Steinkohlenbergbau besteht aus folgenden Teilen: - Teil 1: Fördergurte mit einer Einlage für unter Tage – Maße, Anforderungen

- Teil 2: Gummi-Fördergurte mit zwei Einlagen für unter Tage – Maße, Anforderungen - Teil 4: Gummi-Fördergurte mit zwei Einlagen für über Tage – Maße, Anforderungen - Teil 5: Kennzeichnung - Teil 6: Prüfungen

Änderungen

Gegenüber DIN22109-4:1988-02 wurden folgende Ändeungen vorgenommen: a) Aufbau der Norm nach DIN 820-2 umgestellt; b) Begriffsdefinition geändert;

c) Festlegungen zur Muldungsfähigkeit präzisiert; d) Norm redaktionell überarbeitet.

Frühere Ausgaben DIN 22109-4:1988-02

Seite 2

DIN 22109-4:2000-07

1 Anwendungsbereich

Diese Norm gilt für Textil-Fördergurte mit zwei Einlagen aus Textilgewebe, die im Steinkohlenbergbau über Tage verwendet werden, wobei an Fördergurte, die in explosionsgefährdeten Bereichen und in

Bandbrücken eingesetzt werden sollen, besondere sicherheitstechnische Anforderungen gestellt werden.

2 Normative Verweisungen

Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen

Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder

Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschl. Änderungen)

DIN 22109-5, Textil-Fördergurte für den Steinkohlenbergbau – Kennzeichnung. DIN 22109-6, Textil-Fördergurte für den Steinkohlenbergbau – Prüfung.

DIN 22110-2, Fördergurte mit Textileinlagen – Teil 2: Prüfung der Lebensdauer von Gurtverbindungen. DIN 22118, Textil-Fördergurte für den Steinkohlenbergbau – Brandtechnische Prüfung.

DIN 22121, Textil-Fördergurte für den Steinkohlenbergbau – Nicht lösbare Gurtverbindungen für Fördergurte mit einer oder zwei Einlagen.

DIN EN 20284, Fördergurte – Elektrische Leitfähigkeit – Spezifikation und Prüfverfahren (ISO 284:1982); Deutsche Fassung EN 20284:1993

3 Begriff

Für die Anwendung dieser Norm gilt der folgende Begriff:

Textil-Fördergurt mit zwei gummierten Gewebeeinlagen

Textil-Fördergurt mit zwei Einlagen mit gummiertem Gewebe, die durch eine definierte Zwischenschicht aus Gummi (Gi) getrennt sind und Deckplatten aus Gummi (Gi) aufweisen.

4 Maße, Bestellangaben Gurtbreite

4,1 Gurt- und Deckplattendicke, Gurtbreite

Tabelle 1 Maße in Millimeter Gurttypa Deckplattendicke b Tragseite/Laufseite +1 - 0,2 4/2 Gurtdicke b 650 X - - - 800 x - - - Gurtbreite ±1% 1000 1200 1400 x - - x x x - - x - - x 630/2 800/2 1000/2 1250/2 11 12 13 14 1600 - x x x 1800 - x x x X bevorzugte Gurtbreiten a Das Kurzzeichen des Gurtes enthält die spezifische Mindestbruchkraft kN des Fördergurtes in N je mm Gurtbreite und die Anzahl der Einlagen. Die Zwischenschicht muß mindestens 1,5 mm dick sein. b Diese Werte sind Nenndicken, die nach Vereinbarung größer sein dürfen. Die Deckplattendicken von Trag- zu Laufseite sollten das Verhältnis 3:1 nicht überschreiten.

4.2 Gurtlänge

Die Gurtlänge ist zu vereinbaren. Grenzmaße für: -

Festlängen (

2) % 0- Lagerlängen ± 5 %

Bei der Bestellung ist Festlänge (FL) bzw. Lagerlänge (LL) anzugeben.

4.3 Gurtkanten

Gurtkanten sind die Randzonen der Fördergurte, in denen sich keine Zugträger befinden. Die Breite dieser Kanten muss mindestens 5 mm, darf jedoch nicht mehr als 15 mm betragen.

4.4 Bestellangaben

Bestellangaben sind wie die folgenden Beispiele zu gestalten

BEISPIEL 1 Bestellangaben für 200 m Gummi-Fördergurt als Festlänge (FL) von 1000 mm Breite, mit zwei Textileinlagen aus Polyester/Polyamid (E/P), Gurttyp 630/2 und Deckplatten aus Gummi (Gi) von 4 mm Dicke für Trag- und 2 mm Dicke für Laufseite (4/2), ohne sicherheitstechnische Eigenschaften (nt)

200 m FL Gi-Fördergurt DIN 22109 – T4 – 1000 E/P 630/2 Gi 4/2 nt

BEISPIEL 2 Bestellangaben für 300 m Gummi-Fördergurt als Lagerlänge (LL) von 1222 mm Breite, mit zwei Textileinlagen aus Polyester/polyamid (E/P), Gurttyp 800/2 und Deckplatten aus Gummi (Gi) von 4 mm Dicke

für Trag- und 2 mm Laufseite (4/2), mit sicherheitstechnischen Eigenschaften (vt):

300 m LL Gi-Fördergurt DIN 22109 – T4 – 1200 E/P 800/2 Gi 4/2 vt

5 Anforderungen

5.1 Allgemeine Anforderungen

5.1.1 Spezifische Mindestbruchkraft und Laufzeit

Tabelle 2 Gurttyp Spezifische Mindestbruchkraft N/mm Fördergurt im Anlieferungs- lösbar nicht lösbarb zustand 630 350 500 800 400 630 1000 500 800 1250 500 1000 Laufzeita H nicht lösbare Gurtverbindung b Min. 630/2 800/2 100 1000/2 1250/2 a Die Laufzeit wird nach DIN 22110-2 ermittelt; die Vorspannkraft FVtrommel beträgt für Gurttyp 630/2, 800/2, 1000/2: 12,5% Gurttyp 1250/2: 10% Der spezifischen Mindestbruchkraft. b Gurtverbindungen nach DIN 22121

5.1.2 Dehnung im Anlieferungszustand

Tabelle3 Gurttyp Dehnung Bei statischer Belastung unter Bezugskraft % max. 1,5 2 2,5 Nach dynamischer Belastung Bleibend elastisch % % max. max. 0,8 1 0,5 1,2 1,4 630/2 800/2 1000/2 1250/2

5.1.3 Reißfestigkeit, Reißdehnung und Abrieb der Deckplatten

Tabelle 4 Für Förergurte Ohne sicherheitstechnische Eigenschaften (nt) Mit sicherheitstechnischen Eigenschaften (vt)a a Nach 5.2.1 und 5.2.2 Reißfestigkeit N/mm2 min. 20 15 Reißdehnung % min. 400 350 Abrieb mm3 min. 150 200

5.1.4 Trennwiderstand

Kein Einzelwert darf die Anforderungen bei Proben im Anlieferungszustand um I N je mm Gurtbreite unterschreiten.

Tabelle 5 Trennwiderstand (Trennkraft je mm Gurtbreite) in Längsrichtung im Anlieferstustand Mittelwert N/mm Min. 5 4 Zwischen den Einlagen Zwischen Deckplatte und Einlage

Der höchstzulässige Einzelwert darf 16 N je mm Gurtbreite nicht überschreiten.

Die Zwischenschicht muss sich in Streifen abziehen lassen. Die freigelegten Oberflächen der Zugträger müssen ohne mechanische Nachbearbeitung einwandfreie nicht lösbare Verbindungen an Fördergurten nach dieser Norm ermöglichen.

5.1.5 Muldungsfähigkeit

Die Muldungsfähigkeit ist gekennzeichnet durch das Verhältnis des Gurtdurchhanges f zur Gurtbreite B (siehe DIN 22109-6) und muss folgende Bedingungg erfüllen: 0,2  f/B  0,5.

5.1.6 Geradlauf

Die Fördergurte dürfen bei einer einwandfrei ausgerichteten Anlage im Leerlauf und bei mittiger Beladung nicht mehr als  5% der Gurtbreite seitlich auswandern. Auszugehen ist hierbei vom Nennwert der Gurtbreite.

5.1.7 Gewebestöße

Für Gurtbreiten bis 1600 mm (Nennwert) sind Gewebestöße in Längsrichtung nicht zulässig. Bei größeren Breiten dürfen diese Gewebestöße nicht im Muldungsbereich liegen.

Erforderliche Gewebestöße in Querrichtung sind nach Entfernung der Zwischengummischicht durch eine zusätzliche Gewebeeinlage so auszubilden, dass eine der spezifischen Mindestbruchkraft entsprechende Kraftübertragung sichergestellt ist.

5.1.8 Einlagen

Als Einlagen sind geeignete Textilgewebe aus Polyester/Polyamid (E/P) oder gleichwertiger Qualität zu verwenden. Zumischungen aus Baumwolle, Zellwolle oder Festreyon sind nicht zulässig. Kennbuchstaben: • P Polyamid • E Polyester

Falls für Kette und Schuss verschiedene Werkstoffe verwendet werden, so sind bei der Bestellung und bei der Kennzeichnung des versandfertigen Fördergurtes die Kennbuchstaben für beide Werkstoffe anzugeben. Dabei kennzeichnet der erste Kennbuchstabe bzw. die erste Kennbuchstabengruppe den Werkstoff für die Kette, die zweite den Werkstoff für den Schuss.

Bestehen Kette bzw. Schuss aus verschiedenen Werkstoffen, so steht derjenige Werkstoff , der in erster Linie für die Festigkeit verantwortlich ist, an erster Stelle und wird mit einem „/” von den Kennbuchstaben für die weiteren Werkstoffe abgetrennt.

Nichttragende Abdeck- und/oder Bindeketten werden ebenfalls angegeben und durch „–” von der Gruppe der Kette abgesetzt.

5.1.9 Lagerung im Freien

Die Deckplatten dürfen nach 4monatiger Lagerung der Fördergurte im Freien keine Risse aufweisen.

5.2 Sicherheitstechnische Anforderungen 5.2.1 Brandtechnische Eigenschaften

Fördergurte nach dieser Norm, die in explosionsgefährdeten Bereichen und Bandbrücken eingesetzt werden, müssen in brandtechnischer Hinsicht den Anforderungen der Laborbrandstollen-Prüfung nach DIN 22118 entsprechen. Die Bewertungslängen sind in Abhängigkeit von der Gurtbreite festgelegt:

- bis 1200 mm Gurtbreite: 400 mm - über 1200 mm Gurtbreite: 600 mm

5.2.2 Elektrische Eigenschaften

Fördergurte nach dieser Norm, die in explosionsgefährdeten Bereichen und in Bandbrücken eingesetzt werden, müssen antistatisch sein. Die Mittelwerte der Oberflächenwiderstände jeder der beiden

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Deckplatten müssen kleiner als 3 · 10Ω sein. In Sonderfällen (explosionsfähige Atmosphäre mit geringer Mindestzündmenge als Methan/Luft-Gemische) dürfen bei Fördergurten nach dieser Norm entsprechend

den „Richtlinien zur Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen“ die Mittelwerte

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der Oberflächenwiderstände jeder der beiden Deckplatten 10Ω nicht überschreiten.

6 Prüfung

Prüfung der Fördergurte nach DIN 20118, DIN 22109-6, DIN 22110-2 und DIN EN 20284.

7 Kennzeichnung

Fördergurte nach dieser Norm müssen nach DIN 22109-5 gekennzeichnet sein.

Anhang A (informativ)

Literaturhinweise

DIN 22109-1: Textil-Fördergurte für den Steinkohlenbergbau – Teil 1: Fördergurte mit einer Einlage für unter Tage – Maße, Anforderungen

DIN 22109-2: Textil-Fördergurte für den Steinkohlenbergbau – Teil 2: Gummi-Fördergurte mit zwei Einlagen für unter Tage – Maße, Anforderungen.